Er ist unbestritten einer der größten Söhne Hanaus. Ein Künstler, dessen Werke vom Main über Berlin, bis in die USA und in Russland zu bestaunen sind: August Gaul, 1869 in Großauheim geboren, wurde dank seiner Tierskulpturen in Stein und Bronze weltweit bekannt. Seine Arbeiten wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf den Weltausstellungen in Paris und Turin, in der Schweiz und in St. Louis/USA gezeigt. Ein Adler in Bronze steht noch heute im Kaufhaus Macys in Philadelphia und eine Brunnenanlage mit einer großen Wisentgruppe im russischen Kaliningrad. Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens war Berlin, wo Gaul ab 1888 lebte und vor hundert Jahren auch starb. Mit Max Liebermann und Paul Cassirer wurde der Großauheimer Wegbereiter und prägende Figur der Moderne.
Zum 150. Geburtstag widmete ihm die Stadt Hanau eine große Ausstellung im Museum Großauheim. Für mich ein Pflichtbesuch. Denn schon als Kind begeisterte mich die Löwin, die damals noch auf dem Rochusplatz stand, und viele andere seiner Skulpturen. Mit der stehenden Löwin fand August Gaul um 1900 zu einer formalen Gestaltung, die sich auf die wesentlichen Merkmale des Tieres konzentrierte. Er schuf damit eines der bedeutendsten plastischen Werke des Zwanzigsten Jahrhunderts.
„Ich will gar nicht die Natur pedantisch imitieren, sondern das Typische und ihren seelischen Kern festhalten. Vor allem will ich eine plastische Arbeit machen“, sagte Gaul 1917 auf die Frage, warum er Tiere in den Mittelpunkt seines Schaffens gestellt hat. „Was mich bei den Tieren anzieht, ist ganz wesentlich künstlerischer Art. Ich mache Tiere, weil es mich freut.“
Der Museums-Besuch halte lange nach und so beschloss ich im vergangenen Herbst, das Thema malerisch aufzunehmen. Die Löwin sollte darin eine zentrale Rolle spielen, aber auch Gaul selbst. Und so begann ich mit einer Wasserfarb-Skizze Fotos und Eindrücke aufzuarbeiten, die ich in der Ausstellung eingefangen hatte. Farblich sollte das Bild vor allem das breite Spektrum der reflektierenden Bronze-Figuren wiedergeben.
Der Prozess zog sich länger als gedacht. Immer wieder stellte ich die 150x100cm große Leinwand zur Seite, widmete mich anderen Dingen. Gaul und seine Tiere gerieten über den Winter in den Hintergrund, aber nie in Vergessenheit. Oft stand ich nachdenkend vor der Leinwand oder widmete mich kleinen Details des Bildes.
Dann der neue Impuls: In den vergangenen Tagen, ich hatte gerade einen kleinen Bronzen-Bär online bei einem Kunsthandel bestellt, zog mich die Löwin wieder in ihren Bann. Stunden und Tage vergingen und um mich herum wurde es Phthalo-Grün, Ocker, Ultramarin-Blau, Cadmium-Rot und Aquamarin.
Am Ende steht nun das Bild „Die Löwin – eine Reminiszenz an August Gaul“. Acryl auf Leinwand. 150 auf 100cm.
Hallo Das Bild gefällt mir sehr, Ich bin vom Heimat- und Geschichtsverein und wir haben ja Gaul stark unterstützt.Z.B. das Theater etx. Darf ich ich das Bild mal in unsere Sammlung einfügen?
Mit freundlichen Grüssen Sabine Laber
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Hallo, es freut mich sehr, dass Ihnen mein Bild gefällt. Wie meinen Sie, das Bild in die Sammlung aufnehmen? Liebe Grüße Kliem
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